Unsere Reise mit Margrit und Angi geht in Vietnam weiter! Hanoi begrüsst uns mit kalten Temperaturen und tausenden Motorbikes. Es ist unglaublich, wie viele Motorbikes hier auf den Strassen unterwegs sind und das Hupen der tausend zweirädrigen Fahrzeuge begleitet uns den ganzen Tag lang. Die Hauptstadt von Vietnam ist sehr lebhaft, lebendig und chaotisch – genauso, wie man sich eine richtige asiatische Grossstadt vorstellt! Es macht uns grossen Spass durch die vielen Strassen der Innenstadt zu laufen, vorbei an Sehenswürdigkeiten, Strassenständen, Märkten und kleinen, kitschigen Tempeln.

Natürlich steht auch die Halong-Bucht, als bekanntestes Touristen-Ziel in Vietnam, auf unserer To-do-Liste. Wir entscheiden uns aber auf der ungekannteren Cat-Ba-Insel eine Unterkunft zu suchen und so einen Bogen um die von Touristen überlaufenen Halong-Stadt zu machen. Die kleine Insel Cat-Ba mit ihrem Nationalpark und der Lang-Ha-Bucht, die genauso schön wie die Halong-Bucht ist, bietet ebenfalls vieles für Besucher. Wir unternehmen eine Bootstour in der Lang-Ha-Bucht, tuckern vorbei an schwimmenden Dörfern und sind fasziniert von den wunderschönen Karstfelsen, die diesen Ort so besonders machen. Ein bisschen Adventure darf an diesem Tag natürlich auch nicht fehlen! Mit dem Kajak fahren wir in einer Bucht herum und selbst Margrit wagt sich zum ersten Mal in ihrem Leben auf ein Kajak! Wir müssen immer wieder lachen, da Laura und Angi sich wie richtige Blondinen mit dem steuern ziemlich doof anstellen und wenn wir Chris und Margrit im Kajak sehen, ist immer Margrit am Paddeln während Chris gemütlich ein paar Fotos schiesst… so kann man es sich natürlich auch machen  😉
Abends laufen wir hoch zum Ford Cannon, einem Fort aus dem Vietnamkrieg, um den Sonnenuntergang über der Bucht zu sehen. Die Aussicht dort oben ist einfach traumhaft! Unterwegs spricht uns ein alter Opi-Vietnamese wegen Chris langem Bart an und erzählt uns über seine Zeit im Vietnam-Krieg und auch darüber, wie die Menschen der Cat-Ba-Island den Krieg erlebt haben. Eine von vielen tollen und spannenden Begegnungen in Vietnam!

Den nächsten Stopp machen wir in Tam Coc, da wir dort eine Bootstour durch die schöne Fluss- und Reisfelder-Landschaft machen möchten. Mit kleinen Holzboote geht die Fahrt durch dieses schöne Fleckchen Erde los. Unser alter, vietnamesischer Ruderer fährt gemütlich durch den Fluss, doch er rudert nicht nur mit seinen Händen, sondern auch mit seinen Füssen! 🙂 – Das müssen wir natürlich auch sofort ausprobieren! 🙂 Leider sieht das „Bein-Rudern“ viel einfacher aus, als es dann wirklich ist und wir stellen uns nicht sehr geschickt an! 😉 Der Bootsfahrer lacht herzlich, räuspert sich und übernimmt dann selber wieder das Ruder…
Beim Abendessen wird Chris von einer Gruppe junger Vietnamesen vom Nebentisch zum Essen eingeladen. Sie sprechen alle kein Englisch, deshalb wird halt einfach gemeinsam gelacht, Schultern geklopft und natürlich immer und immer wieder gemeinsam mit Reisschnaps angestossen! 🙂 Da sie so eine grosse Freude an Chris haben, muss er immer hinhalten und mit jedem einzelnen Anstossen! Mit einem lauten „Cam on“ (Danke) aus dem Taxifenster verabschiedet sich Chris von seinen neuen Freunden und die Reise geht mit dem Nachtzug weiter nach Hue. Von der anschliessenden Fahrt im Nachtzug bekommt Chris nicht mehr viel mit.. es war wohl doch ein oder zwei Reisschnäpse zu viel, so dass Chris auch am nächsten Tag noch ein bisschen leiden muss.. 😉 Wir drei Frauen schaukeln die Nacht im Zug durch und bekommen nicht sehr viel Schlaf.

Hue
, die ehemalige Kaiserstadt bietet viele Tempel, Kaisergräber und den grossen Kaiserpalast (Zitadelle) zum Anschauen. Wir sind beeindruckt von den riesigen Bauwerken und fragen uns immer wieder, wie die das vor so vielen Jahren, ohne Maschinen usw. geschafft haben? Da es sehr heiss ist, schleppen wir uns beim Sightseeing irgendwie von einem Schattenplatz-Bänkchen zum nächsten.. 🙂

Weiter geht die Reise über den bekannten Wolkenpass bis in die Laternenstadt Hoi An. Die wunderschöne Stadt gefällt uns von Anfang an und wird kurzerhand zur Lieblingsstadt in Vietnam erklärt 🙂 Abends leuchten in den Strassen hunderte von Laternen in den verschiedensten Farben und die Atmosphäre ist wirklich wunderschön! Hoi An ist nicht nur bekannt für seine Laternen, sondern auch für die vielen Schneider! So geht es natürlich nicht lange und wir vier landen auf dem Sofa eines Schneidergeschäfts. Während Chris sich schnell für Anzug und Hemd entschieden hat, sitzen wir Frauen irgendwie eine Ewigkeit dort und können uns zwischen den unendlich vielen Möglichkeiten nicht entscheiden… 🙂 Hoi An bietet nicht nur unzählige Shoppingmöglichkeiten und alte traditionelle Häuser, Tempel und eine schöne Altstadt, sondern auch schöne Strände in unmittelbarer Stadtnähe. So geniessen wir auch noch einen Tag am Strand bevor die Reise wieder weiter geht.

Bevor Margrit und Angi wieder zurück in die Kälte (Schweiz) müssen, wollen wir uns alle noch ein paar Tage Erholung am Strand gönnen. Da wir nicht ins touristische Nha Trang möchten, landen wir nach langer Suche in Phan Rang. Die Fahrt dorthin war wieder einmal seeehr schnell und abenteuerlich, unser Fahrer hat eine Hand am Steuer und die andere permanent auf der Hupe, so fährt er einfach drauflos, hupt und hoff, dass die anderen Autos schnell genug aus dem Weg gehen 🙂 Wir geniessen die Sonne, den Strand, das Meer, den Pool und sehen in diesen 4 Tagen keine anderen Touristen. So schön einfach mal ein paar Tage nichts tun! 🙂

Ho-Chi-Min-City (HCMC) ist der letzte Stopp gemeinsam mit Margrit und Angi. Von hier aus werden sie nach Hause fliegen und so geniessen wir die letzten Tage mit ihnen nochmals besonders. In der typisch, asiatischen Grossstadt wimmelt es auf den chaotischen Strassen wieder von Motorbikes. Da ist das „Strasse-überqueren“ gar nicht so einfach! Mit der Zeit geht es etwas einfacher: Einfach ruhig und gemächlich über die Strasse laufen und sich dabei unsterblich fühlen! 😉 Es ist auch immer wieder lustig zu sehen, was die Vietnamesen alles auf ihren Motorbikes transportieren: dort findet schon mal die ganze Familie Platz oder eine Unmenge an Einkäufen oder Haustieren. Irgendwie wird einfach alles so von A nach B transportiert 🙂

Nach dem traurigen Abschied von Margrit und Angi machen wir uns auf dem Weg zum Mekong-Delta. Und nach einer Busfahrt mit Dauerschleife vietnamesischer Musikvideos sind wir nicht unglücklich, endlich in Can Tho, einem Ort mitten im Mekong-Delta, anzukommen. Im Hotel buchen wir die Tour bei der Tochter des Inhabers. Linh verspricht uns für die Tour, dass wir einen Bogen um die touristischen Gebiete machen und in abgelegene Flussarme des Mekongs fahren werden. Unterwegs haben wir ein deutsches Ehepaar kennengelernt und so schliessen sich Tine und Volker der Tour an. Wir fahren früh morgens mit dem Motorbike los und steigen dann auf das kleine Boot um. Los geht es zu einem schwimmenden Markt! Es ist so interessant zu sehen, was hier verkauft wird, das fruchtbare Mekong-Delta lässt verschiedenstes Gemüse, Früchte und natürlich Reis in grossen Mengen wachsen. Danach fahren wir in kleine Seitenarme des Mekongs und landen schliesslich dort „wo der Pfeffer wächst“! Wir besuchen kleine Dörfer am Ufer des Mekongs, dürfen uns ihre Häuser anschauen und sehen, wie der Pfeffer angepflanzt und geerntet wird. Die Fahrt auf dem Mekong-Delta ist wunderschön und unterwegs können wir Früchte probieren, erfahren interessantes über das Delta und Linh unterhält uns mit lustigen Geschichten über andere Tour-Teilnehmer. Auf der Rückfahrt sieht Chris einen Hundekopf angerichtet bei einem Essensstand…. WÄH!  Nach einem „Sugar-Cane“-Juice geht es dann wieder zurück ins Hotel, von wo aus wir direkt an die Grenze zu Kambodscha weiterfahren.

Fazit:
Vietnam ist ein schönes und vielseitiges Land, das touristisch gut erschlossen und einfach zu bereisen ist. Vor allem die Laternen-Stadt Hoi An und die Gegend um die Halong-Bucht haben uns sehr gut gefallen. Auch ein Besuch des Mekong-Deltas lohnt sich, dabei einfach einen Bogen um die sehr touristischen schwimmenden Märkte machen! Die Vietnamesen sind sehr fröhlich und freundlich, sie wissen aber genau, wie sie den Touristen Geld abknöpfen können und man muss immer wieder etwas aufpassen, dass man nicht ausgetrickst wird. 😉
Vor allem das Reisen mit Margrit und Angi war wunderschön! Danke euch Zwei wir hatten eine so tolle Zeit mit euch und vermissen euch nun umso mehr! Wir haben uns sehr über euren Besuch gefreut und werden uns noch lange daran erinnern! 🙂