Wir haben unsere Reise noch etwas verlängert und verbringen diese Zeit in Sri Lanka. Dieses Land hat uns mit wilden Elefanten, interessanter Kultur und der vielseitiger Natur hierher gelockt!

In Colombo steigen wir in einen Zug und fahren ins zentrale Sri Lanka, nach Kandy. Dort gibt es einen der kulturellen Höhepunkte des Landes zu sehen: den buddhistischen Zahntempel. Ein Zahn von Buddha soll dort aufbewahrt sein und so pilgern viele Buddhisten zu diesem wichtigen Heiligtum. Bei Sonnenuntergang wird im Tempel eine Trommel-Zeremonie abgehalten und die Stimmung im Tempel ist dabei wirklich eindrücklich. In der Dunkelheit, nur bei Kerzenschein und dem Duft der Räucherstäbchen geniessen wir diesen besonderen Moment im buddhistischen Tempel.

Die ersten Tage in Sri Lanka waren wir ziemlich irritiert von dem dauernden Kopf-Gewackel der Menschen hier 😉 So schütteln sie während eines Gesprächs oder bei einer Frage ihrem Kopf, was für uns anfangs ziemlich ungewohnt ist. Dieses seitliche Wackeln heisst bei uns ja eher „Nein“, hier aber ist es eine Bejahung. Ziemlich irritierend und wir müssen immer wieder über die entstehenden Missverständnisse lachen! 🙂

Weiter geht unsere Zugreise nach Nuwara Eliya. Der Zug ist richtig vollgestopft und so setzen wir uns bei der offenen Zugtüre hin. Was gibt es schöneres als den Kopf hinaus in den Fahrtwind zu strecken und die wunderschöne, vorbeiziehende Landschaft zu geniessen? 🙂 Phu in Nuware Eliya ist es kalt! Im Hochland von Sri Lanka müssen wir plötzlich wieder Pulli und Regenjacke auspacken! Mit dem Tuck-Tuck geht es auf Tee-Plantagen Tour. Wir besuchen eine Teefabrik und eine Teeplantage und erhalten einen spannenden Einblick in das Herstellungsverfahren. Nach einem heissen Tässchen frischen Tee wird uns dann auch endlich wieder warm.

Die Zugstrecke nach Elle soll eine der schönsten in ganz Asien sein. So sitzen wir gespannt am offenen Fenster und sind schnell beeindruckt von der Landschaft. Wir fahren vorbei an schönen Wäldern, sehen hinunter in Täler und bewundern schöne Tee-Plantagen. Angekommen in Elle finden wir einen Schlafplatz in einem neu eröffneten Guesthouse und werden von den herzigen Gastgebern mit leckerem Sri Lanka Essen bekocht. Wir fühlen uns wie ein Teil der grossen Familie, der eine Bruder der Gastgeberin wäscht unsere Kleider, der Schwager bringt uns einen Scooty (so sagen sie hier dem Scooter ;-)) und abends sitzen wir alle zusammen und unterhalten uns über das Land, die Kultur und vieles mehr.
Mit dem Scooty düsen wir am nächsten Tag los und erkunden die schöne Umgebung von Elle. Wir wandern durch Teeplantagen hoch zum little Adam’s Peak, einem Berg wo wir die beeindruckende Aussicht geniessen, fahren zu einem buddhistischen Kloster auf einem Hügel, besuchen einen Tempel, eine alte Brücke aus der Kolonialzeit und verbringen einen tollen Tag in Elle!

Wir verabschieden uns von unseren süssen Gastgebern und fahren mit einem bunten, kitschigen Hindu-Bus, voller leuchtender und blinkender Hindugottheiten zum Uda Walawe Nationalpark! Hier wollen wir endlich wilde Elefanten sehen 🙂 Zuerst geht es zu einem Transit-Home für kleine Elefanten-Babys. Sie werden dort in dieser Auffangstation während fünf Jahren gefüttert, bevor sie wieder in die Wildnis gebracht werden. Es befinden sich hier etwa 30 Elefanten Babys, so süss 😉 Auf dem Rückweg zum Hotel hält plötzlich ein Schulbus voller kichernder Kinder neben uns. Der Fahrer winkt uns hinein und nimmt uns ein Stück mit. Die süssen Schulkinder in weissen Schuluniformen lächeln uns schüchtern entgegen und mit ein paar englischen Wörtern können wir mit ihnen pläuderlen. Die Kinder haben eine Riesen Freude an uns 🙂
Am nächsten Morgen geht es dann endlich los: Mit dem Jeep fahren wir in den Nationalpark und sind wirklich begeistert von der Natur und der Tierwelt. Wir fühlen uns wie auf einer Safari in Afrika! Was sehen wir alles? Verschiedene Vögel, Pfauen, Büffel, Krokodile, Wildkatzen und natürlich: wilde Elefanten! Wir stoppen mit dem Jeep und hören es zuerst nur knacken und rascheln im dichten Gebüsch, dann endlich sehen wir einen grossen, grauen Rücken eines Elefanten und mit der Zeit kommen immer mehr Elefanten aus dem Gebüsch heraus! Dann folgen wir der Elefanten-Familie zu einem Wasserloch und es ist wirklich faszinierend die Tiere in dieser freien Umgebung zu sehen.

Vor ein paar Tagen haben wir Danuka, einen jungen Sinhalesen, im Bus kennengelernt. Er möchte unbedingt, dass wir ihn in seinem Zuhause besuchen kommen. Also fahren wir in sein kleines Dorf irgendwo im nirgendwo und werden dort bereits von seiner herzigen Familie erwartet. Wir werden in sein Haus eingeladen und von seiner Ein-zahnigen Mutter bekocht und verwöhnt. Die ganze Familie ist da und mustert uns neugierig. Da nur Danuka ein wenig Englisch spricht, versuchen wir uns mit Händen und Füssen irgendwie mit ihnen zu unterhalten 🙂 Danuka zeigt uns einen Felsen-Tempel in der Nähe, bringt uns zu einem See, zeigt und sein Dorf und sagt immer wieder: „OK, let’s go!“ Dann steigen wir zu dritt auf sein Motorrad und er fährt uns durch sein kleines Dorf, währenddessen hupt er ununterbrochen damit alle Dorfbewohner zu uns hin sehen und er seinen Besuch vorzeigen kann 🙂 Nach dem Essen gehen wir zum Fluss, dort wird gebadet und wir können uns etwas abkühlen. Am Fluss angekommen treffen wir auch noch Danuka’s Onkel, er wäscht sich gerade und führt wohl sein ganzes Beautyprogramm, samt Haareschneiden, Rasieren und Nasenhaare schneiden am Fluss durch. Auch Danuka ist praktisch orientiert und verbindet das Flussbad gleich noch mit Körperhygiene und packt dann sogar eine Seife aus und wäscht seine Kleider im Fluss. Abends will uns die Familie von Danuka fast nicht mehr gehen lassen und bietet uns einen Schlafplatz an. Es war wirklich eine tolle Erfahrung die Familie und ihren Alltag näher kennenzulernen.

Irgendwann können wir uns von Danuka’s herziger Familie doch losreissen und fahren weiter an die Ostküste nach Arugam Bay. Diese kleine Stadt am Meer ist bekannt als Surfer-Ort und ein gemütliches, wenn auch touristisches Örtchen. Wir verbringen die Zeit am Meer, machen einen Ausflug mit dem Scooter und besuchen einen Ayurvedischen Arzt. Dort bekommen wir viele Tipps zu einem gesunden Lebensstil und zu typgerechter Ernährung. Der Strand an der Ostküste von Sri Lanka ist wirklich wunderschön, weisse Sandstrände, viele Palmen – also perfekt um ein paar Tage am Meer zu verbringen.

Nach 9 Stunden, 5x umsteigen, vielen Selfies mit Einheimischen und ziemlich viel Schweiss kommen wir endlich in Nilaveli an. Nilaveli liegt ebenfallls an der Ostküste von Sri Lanka, einfach weiter nördlich die Küste hinauf. Hier in der Nähe gibt es schöne hinduistische Tempel, tolle Strände und man kann Tauchen gehen. Wir verbringen unsere letzten Tage in Sri Lanka hier und fahren dann mit dem Nachtbus zurück nach Colombo.

Eigentlich wäre Sri Lanka unsere letzte Destination vor der Heimreise gewesen. Ganz spontan haben wir uns aber umentschieden und besuchen ein weiteres Land auf unserer Wunschliste: die Malediven! 🙂

Fazit:
Sri Lanka ist ein vielfältiges Land: die Kultur ist spannend, es gibt viele schöne Tempel zu sehen; man kann wandern gehen und die wunderschöne Natur geniessen; Safaris in verschiedenen Nationalparks machen und sogar Strandferien an den vielen schönen Stränden machen. Sri Lanka bietet sehr wirklich viel, optimal für eine abwechslungsreiche Reise! 🙂