Mit unserem Mietauto haben wir uns vom Flughafen aus auf den Weg nach Hana gemacht. Die Road to Hana ist eine wunderschöne Küstenstrasse, die uns an vielen Wasserfällen, kleinen Stränden und Obstständen vorbei führt. Es lohnt sich auch immer wieder nach Wegen abseits der gängigen Touristenattraktionen zu suchen, da man so etwas abgeschiedenere, paradiesische Plätzchen findet. Als wir eine kleine Entdeckertour in den Dschungel machten, haben wir einen „privaten“ Wasserfall für uns alleine gefunden. Man fühlt sich ein bisschen wie Robinson Crusoe, wenn man in einem Wasserfall schwimmt und weit und breit ist nur Dschungel und keine Menschenseele zu sehen. Unseren Hunger stillten wir mit super leckerem Bananenbrot von einem der vielen Obststände unterwegs. Chris erkundete ausgestattet mit einer Taschenlampe eine riesige, eindrückliche und einige Kilometer lange Lava-Tube, eine Höhle, die durch Lavaströme geformt wurde. Dieser „Tunnel“ war so gross, dass man sich fast wie im Gubristtunnel fühlte. Zu Beginn schienen die Wände golden zu glitzern und am Ende des zugänglichen Tunnelabschnittes wirkte es, als ob geschmolzene Schokolade an den Wänden herunter fliesst. Man bräuchte ganze 27 Stunden um durch den ganzen Lavatunnel zu laufen. Da fahr ich (Chris) doch lieber durch den Gubrist, obwohl ich dann sicher immer im Stau stehen würde 😉

Nach einer Übernachtung in Hana fuhren wir den Küsten-Highway weiter in den Süden von Maui. Zuerst aber erkundeten wir die Umgebung unserer Unterkunft, da wir im Internet von den wunderschönen, versteckten Venus Pools gelesen hatten. Nach einiger Zeit fanden wir den verstecken Zugang und fanden uns an einer wunderschönen Küstenlandschaft wieder. Schwarze Lavafelsen bewachsen mit hellgrünen Pflanzen boten uns einen Anblick, den wir nicht mehr so schnell vergessen werden. Die Venus Pools bezeichnen eine von Wellen geschützte, kleine Bucht die perfekt zum Baden ist.
Der holprige, kurvenreiche Pi’ilani Highway führt uns weiter die Küste entlang bis zum Ohe’o’Gulch, einem Abschnitt des Haleakala Nationalparks. Dort wollten wir eigentlich in den Gezeitenbecken (7 Pools, alle durch kleine Wasserfälle miteinander verbunden) baden, aufgrund der starken Regenfälle in den letzten Tage waren diese aber leider geschlossen. Kurz entschlossen wechselten wir Bikini und Badehose gegen Wanderschuhe und wanderten auf dem Pipiwai Trail in die Richtung der zwei schönen Wasserfälle im Nationalpark.

Weiter Im Landesinneren von Maui erwartete uns bereits Michael, der sympathische Inhaber eines Bed&Breakfast. Mit viel Witz und tollen Tipps erzählte Michael von der Umgebung und stattet uns mit Decken, warmen Jacken, Campingstühlen, warmem Kaffee und Scones (mhhmm so fein!) für den nächsten Morgen aus. Um 3 Uhr in der Nacht standen wir auf, damit wir am Haleakala Vulkan den Sonnenuntergang schauen konnten. Dank Michael fanden wir einen Ort am obersten Punkt des Vulkans (ca. 3000m ü.M.) der nicht so von anderen Touristen belagert wurde. Es gab auch keine Deutschen, die ihre Badetücher ausbreiteten um ihren Platz zu reservieren ;-).  Eingewickelt in den Decken sassen wir im eisig kalten Wind und fühlten uns wie Pinguine in der Antarktis. Das Warten in der Kälte hat sich aber sehr gelohnt. Wir durften zuerst einen fantastischen Sternenhimmel betrachten, bei dem alle paar Minuten wieder eine Sternschnuppe zu sehen war. Und dann einen wunderschönen Sonnenaufgang über den Wolken erleben! Danach machten wir uns auf und liefen einen Teil des Sliding Sand Trails der in den Krater des Vulkanes hinunter führt. Hier fühlt man sich wie in einer anderen Welt, die Lavalandschaft mit kleinen Kratern und noch nie gesehenen, silbrigen Pflanzen zieht uns in den Bann. Wir mussten nicht, ob wir uns auf den Mars oder auf Maui befanden.
Weiter ging es nach Kihei, einer Stadt an der Südwestküste von Maui. Dort erwarteten uns wieder viele Strände und Sonnenschein. Die Tage hier vergingen wie im Flug mit Yoga am Strand, Baden, Sünnala, Schnorcheln… Maui ist auch als Hippie-Insel bekannt und so kommen wir immer wieder an schönen Strände vorbei, an denen Badebekleidung nicht unbedingt notwendig ist 🙂
Als wir uns wieder einmal in die Unterwasserwelt stürzten hat Chris in der Eile vergessen seine Autotüre zuschliessen. So stand unser Auto mit allen Wertsachen darin mit offener Türe für zwei Stunden auf dem Parkplatz. Als wir zurück kamen und die offene Türe sahen, dachten wir natürlich zuerst, dass wir ausgeraubt wurden. Glücklicherweise war alles noch an seinem Platz – uuups das ist gerade noch gut gegangen! Ich (Chris) behaupte aber immer noch, dass ich die Autotüre 100 prozentig geschlossen habe, ich bin doch nicht… 😀 Nach diesen Vorfall nahm Chris das Türe schliessen natürlich sehr ernst.. So ernst, dass er uns auf dem Balkon unseres kleinen Apartments ausgeschlossen hat. Daran war aber natüüürlich die amerikanische Bauweise Schuld, die qualitativ nicht mit der Schweiz mithalten kann ;-).  Dank vereinten Kräften und Fingerspitzengefühl konnten wir uns wieder befreien und gemütlich das Bier zu Ende trinken. Das war schon der letzte Abend in Maui, nun geht es weiter nach Big Island, die letzte der hawaiianischen Inseln die wir besuchen.