Direkt von der Grenze aus geht es mit dem Nachtbus (Betten für Liliputaner) weiter in den Norden von Laos. In Luang Namtha wollen wir eine Trekking-Tour unternehmen, damit wir die „dschungelige“ Landschaft sehen und auch die vielen Bergstämme der ethnischen Minderheiten, die hier leben, besuchen zu können. Die Wandertour ist schnell gefunden, gebucht und so geht es los in den Dschungel! Zuerst wird auf dem „local market“ das Essen für die 2-Tages-Tour eingekauft und wir sehen was die Laoten so alles essen… und irgendwie essen sie einfach ALLES: Eichhörnchen, Bambusratten und weitere leckere Sachen… Mhmm vielleicht sollten wir uns für die Wandertour als Vegetarier ausgeben?! 😉 Während dem Wandern erfahren wir vieles über den Dschungel und die Pflanzen. Unser Guide sammelt immer wieder Pflanzen ein, die wir dann zum Zmittag essen: so gibt es dann gekochten Bambus, Rattan (zum Glück nicht Ratten ;-)), Bananen-Herzen und natürlich Reis – leckeres Dschungelfood! Nach diesen zwei Tagen im Dschungel könnten wir locker auf einer einsamen Insel überleben, jetzt wissen wir wo wir das Essen finden würden, oder meint ihr nicht? 😉 Nach einem langen und anstrengenden Tag unterwegs kommen wir in einem Dorf irgendwo im nirgendwo an. Die Bewohner des Dorfes stammen aus chinesischen Stämmen und auch aus einem Akha-Stamm. Sie leben hier in der Abgeschiedenheit und halten an alten Traditionen und ihrer eigenen Sprache fest. Zufällig findet heute eine Hochzeit statt und wir alle sind auch dazu eingeladen! Wir gratulieren dem Brautpaar und nach dem Essen folgen Bier trinken und Tanzen! 🙂 Die restliche Zeit des Abends spielen wir mit den vielen Kindern im Dorf und setzen uns dann mit den anderen der Gruppe ans Lagerfeuer. Reiseerfahrungen und –Geschichten werden ausgetauscht und später legen wir uns alle auf unsere Matten in einer Bambushütte. Auch am Tag 2 wandern wir wieder durch den Dschungel, Hügel hinauf und hinunter, vorbei an kleinen Wasserfällen, Bambuswäldchen und wieder zurück nach Luang Namtha.
Da wir noch etwas in Luang Namtha bleiben wollen mieten wir einen Scooter und fahren damit einen Tag lang durch den Nationalpark Richtung Muang Sing, das ganz nördlich an der chinesischen Grenze liegt. Die 60km lange Strecke führt uns vorbei an kleinen Dörfern mit Bambushütten, winkenden Kindern und Frauen, die uns Säckchen mit Opium ins Gesicht halten damit wir sie kaufen 😉 Die Fahrt ist wunderschön! Die kurvige Strecke ist allerdings mit Schlaglöchern gepflastert und nach der langen Zeit auf dem Scooter kennen unsere Hinterteile jedes Schlagloch auswendig 😉 Einmal sahen wir ein Schlagloch zu spät, fahren mit Vollgas hinein und Laura lernt Fliegen! Sie wird in die Luft katapultiert und wir sehen uns schon auf der Strasse liegen! Zum Glück können wir uns aneinander festkrallen und landen so wieder irgendwie auf dem Scooter.

Von Luang Namtha führt uns die Reise wieder zurück an die Grenze zu Thailand. Dort können wir endlich einmal auf den Bus verzichten und steigen ins Slowboat Richtung Luang Prabang!. Die Reise soll zwei Tage dauern, weshalb wir mit genügend Proviant und mit der Kamera bewaffnet auf das Boot steigen. Auf den ehemaligen Autositzen, die hier hineingestellt wurden, machen wir es uns gemütlich und die Fahrt auf dem Mekong kann beginnen 🙂 Wir tuckern die zwei Tage langsam und gemächlich durch das Land und geniessen die schöne Fahrt. Abgeschiedene Dörfer, Wasserbüffel, Elefanten und eine schöne, manchmal felsige, dann wieder sandige Landschaft des Mekong-Ufers gibt es zu sehen. Die zwei Tage Boot fahren haben sich auf jeden Fall gelohnt und sind ein echtes Highlight unserer Laos-Reise! Wann hat man sonst schon mal Zeit einfach im Boot zu sitzen und die Landschaft geniessen zu können ohne irgendetwas anderes tun zu müssen?

Unsere Bootstour endet in Luang Prabang und wir fahren direkt mit einem Mini-Van weiter in den Norden. Dort verbringen wir ein paar Tage im abgeschiedenen, ruhigen Nong Khiaw. Mitten in den Bergen, an einem Fluss, liegt dieses schöne, kleine Dorf. Von vielen Travellern wurde dieses Örtchen als Lieblingsort in Laos beschrieben – da mussten wir also unbedingt auch hin! 🙂 Wir geniessen die Tage hier, haben Zeit Reiseberichte zu schreiben, in der Hängematte zu liegen und endlich mal wieder in die Sauna (dieses Mal auf „Laos-Art“, in einer alten Holzhütte) zu gehen. Das hat vor allem Chris bereits richtig vermisst 🙂 Beim Frühstücken in unserem Guesthouse kommt das kleine Mädchen der Besitzer zu uns. Sie betrachtet uns neugierig und ihr Blick bleibt dann verwundert bei Chris‘ blondem Bart hängen. Vorsichtig streichelt sie über seinen Bart und sieht dann auch die blonden Haare an seinen Armen und Beinen. Auch dort streicht sie darüber und schaut uns weiter verwundert an. Bei der wenigen Körperbehaarung der Asiaten ist Chris mit seinem „blonden Busch“ ein ziemlicher Exot. Auch genau wegen solchen lustigen Situationen lieben wir das Reisen so sehr! 🙂
An einem Abend laufen wir dem Fluss entlang und landen schliesslich in einem abgelegenen Dorf, wo viele Reisbauern leben. Wir schauen uns das Dorf an und wollen schon wieder umkehren, da wir die einzigen Ausländer hier sind, dann kommt ein Mann aus einem Haus heraus und winkt uns herein. So sind die Laoten, gastfreundlich und neugierig auf uns! Wir werden freundlich in der grossen Runde begrüsst und werden eingeladen zu Bier mit Eiswürfeln. Da es in der grossen Runde nur drei Gläser gibt, muss man das Bierglas direkt auf ex austrinken und dann an den Nächsten in der Runde weitergeben! Einer der Männer spricht Englisch und übersetzt für uns die Gespräche. Die Laoten sind neugierig, aber auch etwas schüchtern und wir zwei „Falang“, wie sie den Ausländern hier sagen, sind eine kleine Attraktion am Tisch. In der Runde hören wir vieles über das Land, die Veränderungen der letzten Jahre und auch wie sie zu Ausländern/Touristen stehen. Nach diesem lustigen und auch interessanten „Beerlao“-Abend, torkeln wir dann in der Dunkelheit den langen Weg zurück nach Nong Khiaw. 🙂

Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr in einer neuen Stadt oder einem euch noch ungekannten Land angekommen seid? Diese Vorfreude auf das Neue, die Neugierde diesen neuen Ort zu entdecken? Auch nach 5 Monaten auf Reisen verspüren  wir immer noch diese Freude, wenn wir in einer neuen Stadt ankommen und wir lieben dieses Gefühl! 🙂 So war es auch, als wir in Luang Prabang angekommen sind. Diese Stadt gefällt uns von Anfang an – sie liegt direkt am Mekong und strahlt mir ihren vielen Kolonialhäusern immer noch französischen Charme aus. Auch war es in Luang Prabang endlich soweit und unser Besuch aus der Schweiz kommt an! Schon so lange freuen wir uns auf Chris‘ Mama Margrit und Schwester Angi! Sie besuchen uns hier in Laos und wir werden die nächsten Wochen gemeinsam herumreisen. Es ist so schön, endlich wieder einen Teil der Familie um sich zu haben und zu hören wie es allen Zuhause geht! Auch haben sie uns Schoggi mitgebracht – wir lieben die beiden gleich noch ein bisschen mehr 😉 Gemeinsam geht es auf Shopping-Tour auf dem tollen Nachtmarkt, wir sehen uns die vielen Tempel der Stadt an, unternehmen eine Sonnenuntergangsfahrt auf dem Mekong (so schön!) und geniessen den französische Flair der Stadt! Auch fahren wir mit dem Tuck-Tuck zum bisher schönsten Wasserfall unserer Reise – dem Kuang Xi Wasserfall! So einen bezaubernden Wasserfall haben wir noch nie gesehen!

Zu viert geht die Reise weiter südlich nach Vang Vieng. Die Partystadt ist nicht wirklich schön, deshalb bleiben wir nur kurz dort und erkunden die Landschaft, die Höhlen, eine Mulberry organic farm, sowie abgeschiedene Dörfchen mit unserem Tuck-Tuck-Fahrer.

Vientiane, die Hauptstadt von Laos ist unser letzter Stopp in diesem Land. Wir besuchen hier das Cope-Center, wo wir mehr über die vielen Minen-Opfer in Laos erfahren. Ein wirklich lohnenswertes Museum, es ist sehr traurig und eindrücklich von den Geschichten der Opfer zu hören.. In der grossen Stadt gibt es ansonsten nicht wirklich viel zu sehen, deshalb geht die Reise weiter nach Vietnam! 🙂

Fazit:
Das Reisen in Laos hat uns super gefallen, wir wurden immer wieder beeindruckt von den schönen Landschaften und vor allem das Wandern im Dschungel und das Bootsfahren auf dem Mekong waren ein absolutes Highlight unserer Reise hier! Die Laoten sind fröhlich, manchmal etwas zurückhaltend und schüchtern. Gleichzeitig haben uns die Einheimischen immer wieder überrascht mit ihrer Gastfreundlichkeit und dem Interesse uns gegenüber. Einzig mühsam waren folgende Situationen: Man nimmt den Bus oder das Boot an einen neuen Ort und anstatt wie abgemacht dort anzuhalten, wird man bereits viel früher hinausgeworfen.. Dann stehen da bereits die wartenden Tuck-Tuck-Fahrer, die so natürlich regelmässig Kundschaft bekommen und wir als Reisende hatten keine andere Wahl als dort einzusteigen… Gerne hätten wir auch noch den Süden des Landes und vor allem die 4000 Inseln besucht, das muss allerdings bis zum nächsten Mal warten.. Nun geht es weiter nach Vietnam, schauen wir mal ob es dort auch etwas anderes als Reis zu essen gibt.. 😉