Wieder einmal können wir uns einen grossen Traum erfüllen und besuchen Japan zur Kirschblütenzeit! Chris war schon vor einigen Jahren einmal hier und ist seither begeistert von diesem Land. Vor allem das japanische Essen hat es ihm besonders angetan 😉 Auch wollen wir in Japan gute Freunde treffen und freuen uns auf die Zeit in diesem besonderen Land. Bereits im Voraus haben wir uns einen Japan-Rail-Pass gekauft. Damit können wir ganz Japan mit dem Zug erkunden! (Mal was anderes zu den stundenlangen Busfahrten in den letzten Monaten..;-))

Wir kommen in Tokyo an und treffen uns dort mit Saori, einer guten Freundin,die wir aus Australien kennen, und ihrem Verlobten Shotaro. Sie führen uns den ganzen Tag lang durch die lebhafte, pulsierende Stadt, durch die Metro, vorbei an Menschenströmen, zu den schönsten Plätzen in der Stadt Tokyo!
Der Tag beginnt schon früh und wir gehen gemeinsam an den Tsukiji-Markt, den bekannten Fischmarkt in Tokyo. Oh mein Gott, so riesige Thunfische haben wir noch nie gesehen! Hier werden riesige Exemplare zerteilt und dann für den Verkauf bereit gemacht. Beim Anblick eines 320kg Thunfisches wird einem irgendwie ganz anders… Wie viele Sushi wohl daraus hergestellt werden können? 🙂 Selbst beim Zerteilen eines Fisches spüren wir die besondere, respektvolle Art der Japaner. Sie gehen so sorgfältig und andächtig mit den Fischen um, nehmen sich Zeit sie auf traditionelle Art mit grossen japanischen Messern zu zerteilen und sorgfältig einzupacken. Es ist unglaublich aber die Stimmung hier lässt uns den Thunfisch oder die Sushis mit ganz anderen Augen sehen! Es gibt neben den Thunfischen natürlich noch eine Vielzahl an anderen Meeresbewohnern zu sehen und zu kaufen. Das geschäftige Treiben am frühen Morgen ist interessant anzusehen und ein Besuch ist absolut lohnenswert! 🙂
Da gerade Sakura (Kirschblütenzeit) ist, zeigen uns Saori und Shotaro die schönsten Plätze in der Millionenstadt um Kirschblüten anzusehen.
So wunderschön!
Weiter geht es nach Harajuku, dem „Manga-Viertel“ in Tokyo. Dort sind die Strassen voller shoppender Tennies, so dass wir schnell einen ruhigeren Ort suchen… Wir landen in einem speziellen Café, dem Kawaii Monster Café 🙂 Die Angestellten sind im Manga-Style angezogen und der ganze Raum ist farbig, voller skurriler Skulpturen… Irgendwie fühlt man sich wie auf einem „magic mushroom-Trip“ und als dann plötzlich das Licht ausgeht und die Angestellten in ihren Verkleidungen auf einer sich drehenden Torte mit Einhörnern tanzen, können wir uns nicht mehr halten vor Lachen! 😀
Abends gehen wir dann gemeinsam suuuuuper lecker japanisch Essen! Und da es auf der Karte so viele verschiedene Umeshu (japanischer Likör) gibt, probieren wir halt einfach alle einmal aus! 😉 Nach der „Umeshu-Night“, machen wir dann noch lustige Fotos in einer Photobox und landen schliesslich in einer Karaoke-Bar! Unser erster Tag in Tokyo hätte nicht perfekter sein können! Es war so toll mit Saori und Shotaro unterwegs zu sein und die zwei sind einfach riesen Schätze!

Was ist noch obligatorisch während einer Japan-Reise? Wir haben bereits Fisch gegessen, waren Karaoke singen, haben Kirschblüten, Photobox, Fischmarkt und die bekannten Stadtteile in Japan gesehen… Stimmt: Sumo-Ringen!!! So machen Chris und Laura sich frühmorgens auf und beobachten ein Sumo-Training. Es ist interessant so einen Kampf zu sehen. Es sieht sehr anstrengend aus und die Ringer sind innerhalb kürzester Zeit schweissgebadet. Wir sind erstaunt, mit welch’ grosser Kraft und scheinbar ohne Angst die Ringer aufeinander prallen! Die Sumo-Ringer sind in Japan richtige Superstars, haben ihre eigenen Fanclubs und werden von allen extrem respektiert und geachtet. Ein Stück Kultur die einfach zu Japan gehört!

Nach so viel Testosteron früh morgens, machen wir den nächsten Stopp hoch über den Wolken, im bekannten Tokyo Skytree! Dort sieht man weit über die ganze Stadt bis zum Meer.
Im Tempel-Viertel Asakusa treffen wir wieder Saori und verbringen den restlichen Tag gemeinsam mit ihr. Nachdem wir im Tempel Kerzen angezündet und über unsere Zukunft gelesen haben, machen wir uns auf den Weg in andere Viertel der Stadt. So besuchen wir eine Tee-Zeremonie, gehen Sushi essen und besuchen einen Supermarkt. In Japan ist sogar ein Besuch im Supermarkt ein grosses Abenteuer! 🙂 Es gibt so vieles zu sehen, die lustigsten Lebensmittel, Süssigkeiten und Matcha-Candys und so viele Dinge die wir noch nie gesehen haben. In Shibuya treffen wir dann abends auch noch Jacky und Cyril, Schweizer Freunde die in Tokyo leben und arbeiten, und verbringen einen tollen gemeinsamen Abend! 🙂

Jetzt kann unsere Japan-Reise richtig beginnen: Mit dem super-highspeed Shinkansen geht es los, hinaus aus Tokio und in die Richtung von Takayama und Shirakawa-go. Nach den letzten Monaten unterwegs in Südostasien haben wir uns bereits an Verspätungen, lange und unbequeme Busreisen gewöhnt. Hier in Japan erwartet uns das Gegenteil davon! Die Züge fahren auf die Minute pünktlich ab, alles ist sauber, man hat extrem viel Platz und kann sich auf gemütlichen Sitzen zurücklehnen. Auch fahren die Shinkansen bis zu 400 km/h – unglaublich schnell zieht die Landschaft vor unseren Augen dahin.
Trotz Regen laufen wir durch die wunderschöne Altstadt Takayamas und besuchen viele verschiedene Tempel. Mit dem Bus geht es dann ins nahegelegene Shirakawa-go, dieses kleine Dorf war für lange Zeit von der Aussenwelt abgeschnitten und so stehen dort heute noch die traditionellen Häuser mit Schrägdächern. Diese sind ca. 300 Jahre alt und die meisten sind immer noch bewohnt.
Wir übernachten in einem Ryokan, einer traditionellen, japanischen Unterkunft. Im Zimmer mit Papierwänden wartet bereits dampfender Grüntee auf uns und unsere Betten sind Matten, die auf dem Boden liegen. Auch ein Onsen (heisse Thermalquelle) gibt es in unserem Hotel. So können wir uns nach dem kalten Regen abends im heissen Wasser aufwärmen 🙂

Dank Misa, einer Freundin aus der Schweiz die in Japan studiert, müssen wir in Kyoto nicht auf der Strasse übernachten 😉 Wegen der Kirschblütenzeit platzt die Stadt fast aus allen Nähten und ein Hotel zu finden ist so ziemlich unmöglich.. Kurzerhand nimmt uns Misa auf und wir verbringen zwei super tolle Tage bei ihr in Kyoto! Kyoto ist eines der bekanntesten Touristenziele in Japan und dies auch nicht unbegründet: Kyoto ist eine Tempelstadt und lockt die Besucher mit einer Vielzahl an wunderschönen Tempelanlagen. Da wir nur kurz in der Stadt sind, müssen wir uns für ein paar wenige Tempel entscheiden: Kinkakuji (goldener Tempel), Fushini-inari (mit hunderten, roten Toren) und Kiyomzu-dera (einem Tempel auf einem Hügel, auf Stelzen). Auch den wunderschönen Bambuswald Arashiyama wollen wir auf keinen Fall verpassen.
An einem Abend hat Misa eine Überraschung für uns organisiert: ein Essen in einem Ninja-Restaurant! Wie kleine Kinder freuen wir uns auf den Abend und verbringen einen lecker-lustigen Abend in der besonderen Atmosphäre des Restaurants. Eine Ninja-Show mit Zaubertricks lässt uns dann ganz in die Welt der Ninjas abtauchen! Danke dir vielmals liebe Misa, wir werden die Zeit bei dir in Kyoto noch lange in Erinnerung behalten! 🙂

Nach einem Zwischenstopp bei einem alten, riesig grossen japanischen Schloss, dem Himeji-Castle führt uns unsere Reise auf die südlichste der japanischen Hauptinseln. Nach Kyushu! Da Chris ja schon einmal in Japan war, haben wir uns entschieden in einen etwas abgelegeneren Teil Japans zu reisen. So können wir auch unseren Japan-Railpass ausnützen 😉 Deshalb düsen wir mit dem Shinkansen auf die südliche Insel und machen einen Halt in der Stadt Nagasaki. Wusstet ihr, dass 1945 nicht nur Hiroshima, sondern auch Nagasaki Opfer eines Atombombenanschlags wurde? Nagasaki wurde nur drei Tage nach Hiroshima von einer Atombombe fast komplett zerstört. Im Atombombenmuseum erfahren wir mehr über diesen schlimmen Tag in der Geschichte Japans. Mit Gänsehaut sehen wir die Zerstörung, Bilder von Opfern, Zeichnungen und Filmaufnahmen und sind danach noch lange schockiert und nachdenklich.
In Nagasaki gibt es fast nur japanische Touristen und es ist nicht alles auf Englisch angeschrieben, so macht das Reisen doch gleich noch mehr Spass! 🙂 Wir fahren mit dem Boot auf die ehemalige Kohlemine-Insel, deren verlassene Häuser haben schon als Filmkulisse in einem James Bond Film gedient. Von einem Tag auf den anderen wurde die Kohlemine geschlossen und alle Bewohner haben die kleine Insel fast fluchtartig verlassen. Abends geht es wieder mal in luftige Höhen mit der Seilbahn über die Stadt Nagasaki. Die Aussicht über den beleuchteten Hafen ist unbezahlbar!

Unseren letzten Zwischenhalt bevor wir wieder nach Tokio zurück gehen machen wir in Hakone. Dort sieht es für uns aus wie die Schweiz in Japan! Es gibt Seilbahnen, einen See und man soll den Mount Fuji von hier aus sehen können. Wir verbringen hier einen wunderschönen Tag, unterwegs mit Bus, Zug, Seilbahn und japanischem „Piratenschiff“, besuchen einen schönen Tempel und sehen die schöne Natur rund um Hakone. Leider regnet es und durch die vielen Wolken sehen wir den Mount Fuji – leider überhaupt nicht. Nach einem ereignisreichen Tag können wir uns nichts schöneres vorstellen als uns in den Onsenbecken in der Nähe unseres Ryokans zu entspannen. So huschen wir in unseren Yukatas die dunkle Strasse entlang und geniessen das Bad im heissen Wasser der Onsen.

Wieder zurück im schönen Tokyo verbringen wir den letzten Abend in Japan mit unseren Freunden Saori und Shotaro. Noch ein letztes Mal riiiiiichtig gutes, japanisches Essen – yummy! 🙂

Fazit:
In Japan haben wir einen perfekten Tag am anderen erlebt und sind jeweils glücklich und erschöpft von den ereignisreichen Tagen ins Bett gefallen. Wir haben alte und neue Freunde getroffen und haben die Japaner mit ihrer zurückhaltenden, respektvollen und sehr hilfsbereiten Art sehr schätzen gelernt. Wir hatten eine wirklich, wirklich tolle Zeit in diesem interessanten Land. Nicht nur die vielen Tempel und Schreine, auch die Architektur, die Zen-Gärten, die Kultur des Landes und vor allem das japanische Essen werden uns sicher wieder einmal hierhin führen! 🙂 Wir danken unseren Freunden in Japan von Herzen und hoffen sie bald wiederzusehen!