Die grösste Insel von Hawai’i hat uns mit ihrer Vielfältigkeit begeistert. Neben kargen Lavalandschaften und dem aktivsten Vulkan der Erde, gibt es auch wildbewachsene, grüne Dschungellandschaften, wunderschöne Strände und tolle Korallenriffe zum Schnorcheln und Tauchen. Nach den eher kleinen Inseln Maui und Kauai mussten wir uns wieder an längere Fahrzeiten gewöhnen und sassen etwas länger als bisher im Auto. Da ich (Laura) meinen Führerschein Zuhause vergessen habe, musste der arme Chris alles selber fahren, während ich ihn mit Reiseführer vorlesen unterhalten habe.

Nördlich von Hilo besuchten wir die wunderschönen Akaka Falls und übernachteten dann in Hilo. In der Nacht hörte man das laute Quaken der Coquis-Frösche, die hier überall anzutreffen sind. Es ist wirklich wahr, dass dieser schlafraubende Quak-Ton mehr als 90 Dezibel erreichen kann. Darum lagen die Oropax in unserer Unterkunft schon auf dem Nachttisch bereit.
Am nächsten Tag besuchten wir einen Markt (Maku’u Craft and Farmers Market) der neben Früchten und Gemüse aus der Umgebung auch Trödel und von Einheimischen hergestellten Schmuck und Kleider anbot. Die Ukulele-Band aus dem Altersheim, die auf einer kleinen Bühne gespielt hat, hat aus dem Besuch ein besonderes Erlebnis gemacht. Im Lava Tree State Monument sahen wir Lavaabgüsse von Bäumen. Danach fuhren wir an der Stadt Pahoa vorbei, die vor ca. 1 Jahr von einem Lavastrom bedroht wurde. Ein Einheimischer erzählte uns, dass der Lavastrom nur ganz kurz vor der Stadt stoppte. Vermutlich wegen den Gebeten der Einwohner an die Göttin Pele, welche laut hawai’ianischem Glauben die Feuer- und Vulkangöttin ist.
Die Kapohe Tide Pools (Gezeitenbecken) in der Nähe waren super zum Schnorcheln und an der Strasse Richtung Kalapana fanden sich immer wieder Hippie Strände und Treffpunkte, wo sich die kreativen, alternativen Künstlertypen, für die dieser Teil von Big Island gekannt ist, zusammen sitzen.
In Kalapana, das Dorf das ca. 1990 von Lavaströmen zerstört wurde, erwartet uns eine spezielle Stimmung. Es ist ein komisches Gefühl, wenn man über die riesigen Lavafelder läuft und sich bewusst ist, dass hier einmal mehr als 100 Häuser gestanden haben. Mitten in der Lavawüste haben einige Anwohner wieder damit begonnen Häuser zu bauen, welche verloren in der schwarzen und kalten Landschaft stehen. Am schwarzen Sandstrand wachsen schon wieder kleine Palmen und man sieht, wie sich die Natur wieder langsam den Platz zurückerobern wird.

Am nächsten Tag sind wir nach Volcano gefahren. Dort besuchten wir den Volcano Nationalpark, wo man den aktivsten Vulkan der Welt sehen kann. Ein Teil des Crater Rim Drive war gesperrt, wir konnten dennoch heiss dampfende Steam Vents und die Sulphur Banks besuchen und auch ein Besuch im Jagger Museum lohnte sich. Von dort aus sah man den dampfenden Vulkan am besten. Auch die Chain of Craters Road, die Strasse die an die Küste hinunter führt, wo vor ein paar Jahren noch Lava ins offene Meer geflossen ist, hat uns gut gefallen. Immer wieder kann man auf A’a und Pahoehoe Lava herum laufen, sieht Krater oder richtig tiefe Risse im Lava. Schlussendlich kommen wir an der Küstenstrasse an, welche irgendwann endet, da die Lava den Weg versperrt. Danach sind wir am Kilaue Iki Trail wandern gegangen.  Dieser Trail führt zuerst am Kraterrand entlang, danach läuft man durch das Innere des Kraters, welches zum Teil Risse im Lavagestein hat, aus dem heisse vulkanische Gase herausströmen.
Wenn es dunkel ist, sieht man die Lava leuchten. Es lohnt sich erst spät am Abend nochmals in den Nationalpark zu gehen. Dieser ist 24 Stunden offen und spät in der Nacht ist man fast alleine am Jagger Museum. Fotografieren kann in der Dunkelheit ohne Stativ ziemlich mühsam sein. 🙂

Auf dem Weg nach Kona stoppten wir am Black Sand Beach und auch am Green Sand Beach, wo Chris begeistert hunderte von Fotos schoss 😉 Aber er hat schon Recht, so einen schönen, olivgrünen Sandstrand sieht man sehr, sehr selten.  Der Strand ist nur mit einem richtigen Offroader zu erreichen. Die ruppige, lustige Fahrt auf einem der Pickups der Anwohner bis zum Green Sand Beach lohnt sich aber. Einen Stopp haben wir auch im Pu’uhonua o Honaunau Nationalpark gemacht, da dieser vieles über historische Hintergründe erzählt. Wir wollen hier ja nicht wie Kulturbanausen wirken 😉 Der Nationalpark liegt wunderschön und zwischen Kokospalmen stehen immer wieder alte, nachgebaute Hütten und hölzerne Tiki-Figuren. Das Schnorcheln am „Two Steps“ gleich neben dem Nationalpark war ebenfalls wunderschön und lohnenswert! Riesige Korallenformationen im Meer haben uns so fasziniert, dass wir das Zeitgefühl völlig verloren haben.

Die restliche Zeit in Big Island verbrachten wir mit Grillieren, Pool, Strand und Reiseberichte schreiben. 😉 Im Norden von Kona haben wir wunderschöne Strände besucht und stürzten uns wie Kinder fröhlich in die Wellen. Vor allem der kleine Manini’owali Beach hat uns besonders gut gefallen und auch der Kiholo Bay lockt mit kleinen versteckten, schwarzen Sandstränden. Unseren letzten Abend in Hawai’i verbrachten wir unter Wasser – Tauchen und Schnorcheln mit Mantarochen! Es war unglaublich beeindruckend diese riesigen Tiere aus nächster Nähe zu sehen. Das helle Licht der Taucher und Schnorchler lockt das Plankton und somit auch die Mantas an. Dadurch schweben die riesigen (3-6m) Mantarochen nur wenige Zentimeter über einem her und geniessen ihre Mahlzeit. Das sieht aus wie ein Tanz der Mantas, was wirklich sehr beindruckend ist.

Am letzten Tag haben wir den Makalawena Beach besucht. Dieser ist nur durch eine kurze Wanderung durch Lavagestein erreichbar. Diese Wanderung ist trotz der Hitze empfehlenswert, denn das türkisfarbige Meer mit dem weissen Sandstrand lädt zum Baden und Verweilen ein. Nach so vielen schönen Stränden, wollen wir nun den absoluten Traumstrand sehen, ab zu den Cook Islands!

 

Fazit
Hawai’i hat uns mit seinen vielfältigen Landschaften, den vielen Aktivitäten und dem allgegenwärtigen Sonnenschein sehr gut gefallen. Neben wunderschönen Stränden und Kokospalmen bietet Hawai’i ebenfalls tolle Wanderungen, Aktivitäten wie Schnorcheln, Kajaken, Tauchen, Yoga usw. und auch viele offene, fröhliche und freundliche Menschen. Ungefähr eine Woche pro Insel sollte man schon einrechnen, damit man die Inseln mit ihren verschiedenen Facetten kennenlernen kann.

Mahalo Hawai’i wir sehen uns sicher wieder einmal! Nun geht es weiter in’s nächste Paradies!